Geschrieben von ThH

Zahlt die Vollkasko bei einem Motorschaden? Alles, was Sie wissen müssen

Motorschaden
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Schäden am Fahrzeug, sei es durch Vandalismus, Unwetter oder Unfälle, fallen in der Regel unter die Zuständigkeit der Vollkaskoversicherung.

Doch wie verhält es sich bei einem Motorschaden? Die Antwort ist nicht immer eindeutig.

In diesem Artikel erfahren Sie, worauf es in solchen Fällen ankommt und welche Optionen Ihnen zur Verfügung stehen.

 

Wann zahlt die Voll­kasko bei Motor­schaden?

Die Vollkaskoversicherung zahlt bei einem Motorschaden unter bestimmten Bedingungen.

Wenn der Motorschaden durch einen Unfall verursacht wurde, zahlt die Vollkasko, sofern der Fahrzeughalter den Unfall selbst verschuldet hat. Führt zum Beispiel eine Kollision zu einem Motorschaden, ist die Vollkasko zuständig.

Ein anderes Szenario ist Vandalismus. Wenn eine fremde Person durch mutwillige Zerstörung den Motor beschädigt, übernimmt die Vollkasko die Reparaturkosten.

Auch bei Folgeschäden durch Marderbisse kann die Vollkasko greifen, falls dieser Schutz im Vertrag enthalten ist. Die Bedingungen des Vertrags sollten genau geprüft werden.

Beispiele für versicherte Schäden:

  • Extreme Schräglage + Ölmangel: Wenn ein Auto nach einem Crash in einen Graben gerät und der Motor dadurch beschädigt wird, weil er nicht mehr genug Öl bekommt.
  • Wasserschlag bei Unwetter: Der Motor saugt Wasser statt Luft an, wenn ein Fahrzeug durch eine tiefe Wasserlache fährt, wodurch er beschädigt wird.

Schäden, die durch den normalen Betrieb des Motors entstehen (z.B. Kolbenfresser, gerissene Zahnriemen), sind nicht abgedeckt, da diese als Betriebsschäden gelten.

Diese Schäden werden von der Vollkasko nicht bezahlt, da sie auf natürliche Abnutzung und interne Defekte zurückzuführen sind.

 

Wie teuer ist die Reparatur eines Motorschadens?

Typische Reparaturkosten können zwischen 2.000 und 5.000 Euro liegen.

Die Kosten hängen stark vom Umfang des Schadens und den benötigten Ersatzteilen ab.

Wenn der Motorblock, die Kolben oder die Kurbelwelle beschädigt sind, steigen die Ausgaben oft noch höher.

Besonders bei älteren Autos kann die Reparatur so teuer werden, dass sie sich nicht mehr lohnt und man von einem „wirtschaftlichen Totalschaden“ spricht.

 

Was tun, wenn die Vollkasko den Motorschaden nicht übernimmt?

Falls die Vollkasko den Motorschaden nicht übernimmt, gibt es mehrere Schritte, die man ergreifen kann.

Zunächst sollte man prüfen, warum die Versicherung den Schaden nicht deckt. Möglicherweise sind bestimmte Schäden explizit ausgeschlossen oder es gab eine Fahrlässigkeit.

Eine Möglichkeit ist es, sich rechtlichen Rat einzuholen. Ein Anwalt für Versicherungsrecht kann dabei helfen, die Bedingungen der Police zu überprüfen und mögliche Ansprüche zu klären.

Werkstattkosten aus eigener Tasche zu zahlen, ist ebenfalls eine Option. Man könnte jedoch nach einer günstigeren Werkstatt oder einem Kostenvoranschlag suchen, um die Kosten zu minimieren.

Ein Kredit oder eine Finanzierung kann in Betracht gezogen werden, um die Reparaturkosten zu decken. Viele Banken und Finanzdienstleister bieten spezielle Autokredite an.

Alternativ könnte man überlegen, ob es günstiger ist, ein neues oder gebrauchtes Auto zu kaufen, anstatt den alten Motor zu reparieren.

Es ist auch nützlich, eine zweite Meinung einzuholen. Oft haben verschiedene Werkstätten unterschiedliche Diagnosen und Preisvorstellungen.

Zuletzt könnte man den Rückkaufwert des Fahrzeugs prüfen. Manchmal ist es sinnvoller, das defekte Fahrzeug zu verkaufen und den Erlös in ein neues Auto zu investieren.

 

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